Es gibt für viele Fälle Programme mit denen eine Videoaufzeichnung am PC möglich ist. Dabei macht man sich vielleicht zuerst gar kein Bild davon welche Datenmengen sekündlich produziert werden nur um den Bildschirminhalt darzustellen.
Ein einigermaßen moderner Flachbildschirm verfügt über eine Auflösung von 1680×1050 Pixeln. Viele inzwischen sogar mehr (Full HD – 1920×1080 Pixel). Am PC wird zurzeit meistens eine Bildwiderholrate von 60 Hz eingesetzt. Das anzuzeigende Bild wird also 60 mal in der Sekunde an den Monitor geschickt (zumindest wenn keine intelligente Technik eingesetzt wird).
Für jeden Bildpunkt muss der Farbwert übertragen werden, für gewöhnlich finden sich hier 24 Bit pro Pixel.
Jedes Bild besteht aus 1764000 Pixeln mit 24 Bit pro Pixel erreichen wir also pro Bild 42336000 Bit Datenmaterial oder 5,046 Megabyte. Diese werden nun 60 mal in der Sekunde an den Monitor übertragen. Wir erhalten also einen Datenstrom von 302,81 Mb/s allein zur Darstellung des Bildes, unabhängig dessen Inhalts. Möchte man diesen nun aufzeichnen, versteht man sehr schnell warum dies oft nicht mit voller Auflösung und Bildwiederholrate geschehen kann. Um diese Datenmenge zu bewältigen reicht eine einzelne normale Festplatte nicht mehr aus. Bereits das Interface stößt hier derzeit an seine Grenzen. S-ATA in der aktuell anzutreffenden Revision 2 bietet bis zu 3 GBit/s, und damit durch den internen Overhead eine Bandbreite von 300 MB/s. Um also tatsächlich diese Datenmengen zu bewältigen benötigt man einen Raid-Verbund aus mehreren Laufwerken, die entsprechend mehr Bandbreite zur Verfügung stellen. Mit zwei Solid-State-Disks im Raidverbund sind diese Anforderungen vielleicht grade so zu knacken. Dann kommt allerdings noch die Frage auf, wer dafür sorgt, dass die Bilder auch noch auf die Festplatte kommen, oft ist dann vielleicht auch noch eine Tonaufzeichnung erwünscht, was noch einmal mehr Daten bedeutet.
Es ist also deutlich zu sehen, dass eine Realisierung einer kompletten Bildschirmaufnahme sehr schwierig ist. Durch Kompression lässt sich zwar die Datenmenge deutlich reduzieren, jedoch ist das Videoenkodieren ein Knochenjob für den Prozessor. Möchte man also beispielsweise ein Spiel aufnehmen so hat man in den meisten Fällen kaum noch Ressourcen zur Verfügung das Video aufzunehmen, geschweige denn gleichzeitig zu komprimieren. Daher muss man wohl mit Einschränkungen bei Auflösung und Wiederholrate leben.